Die Augen eines Kindes





Faszination, Gedankenspiel und Phantasie.
Das sind die Augen eines Kindes.
Alles Neu, alles Rein.
Das Herz des Kindes unbescholten.
Wie ein weißes Blatt Papier.
Angst kennt es nicht.
Noch nicht.
Bis es ihm gelehrt wird.
Kinderaugen sehen die Dinge anders.
Sie sehen das Leben, fühlen das Leben, fühlen die Welt.
Es schaut dem Grashüpfer zu beim Springen, folgt ihm seinem Gang.
Stundenlang.
Ohne der vertaten Zeit zu reuen.
Schaut dir in die Augen ohne Scham, so voller Offenheit und Freude, voller Glück.
Fühlt mit dir wie niemand sonst es kann.
Lacht und weint mit dir, weil es so voller Gefühle steckt, die es noch nicht begreifen kann, die es nicht versteht.
Was allerdings ein Wunder ist, das der Mensch verliert in vielen Jahren.
Es piekst sich.
Ein Gefühl, das es nicht kennt.
Ist fasziniert und dennoch weiß es, das es dies nicht mag und doch erfahren will.
Es wird gekitzelt, lacht.
Freude, ein Lachen über das gesamt Gesicht.
Fühlt die Geborgenheit.
Fühlt und zeigt den Kummer, wenn jemand geht, den es mag.
Kann es noch zeigen, ohne sich dem Scham und der Angst zu ergeben, die es später lernt.
Ein Kind ist so ehrlich in der Gestik, die es zu dir spricht.
Obwohl diese niemals Lügen kann, so alt man wird.
Die eines Kindes ist nur stärker, leichter wahrnehmbar.
Ein Kind ist so ehrlich in der Umarmung, in der Liebkosung, die es dir gibt.
So offen und so frei von allen Sorgen.
Braucht keine Hilfsmittel, um den Tag zu leben.
Die Energie in seinem Körper ist noch ohne Grenze. Jederzeit verfügbar. Gibt, ohne etwas zu erwarten.
Ist noch nicht verschüttet, nicht verdeckt.
Es ist so zerbrechlich, so voller Tugend.
Zum lernen stets bereit.
Was es lernt, kann es sich leider nicht aussuchen, das wird ihm vorenthalten.
Ein Paradies auf Erden ist es, Kind zu sein.
Das Ziel des Lebens ist es, sollt es sein, wieder als Kinderherz zu fühlen.
Ein Kind ist Eins mit sich und seiner Umwelt.
Dieses verliert es.
Nicht direkt verloren im direkten Sinne.
Nur vergraben, nicht mehr gesehen.
Das Ziel des Lebens ist es, mit erlerntem Wissen wieder Kind zu sein.
Ganz egal, wer ihm gegenübersteht, dem wird es mit Liebe begegnen.
Dem wird es Vertrauen zeigen.
Es macht keine Unterschiede, kennt keine Vorurteile.
Es fühlt einfach nur die Liebe.
Diese allumfassende Liebe zu jedermann.
Ein Kind weiß nicht, welches Geschlecht es besitzt, welche Farbe es hat, bis man es ihm lehrt.
Ein Kind weiß nicht, was Gut und Böse ist, bis man es ihm sagt.
Dabei kann es gar nicht böse sein.
Es weiß, das es eigentlich nichts böses gibt.
Böses ist nur eine Illusion der Menschen, die sich Böses selbst erschaffen.
Es sieht immer noch das Gute überall.
Es sieht hinter die Kulissen, sieht die Wahrheit in der Person.
Nur sagen kann es dies nicht, weil es dies bewusst nicht erfassen kann, nur im inneren trägt.
Es kann noch seine Tiefe spüren, es kann noch mit seiner Seele kommunizieren.
Kann in seiner Welt mit sich leben und diese erleben. Kennt keinen Alltag, keine Langeweile.
Alltag ist nur eine Illusion der erwachsenen Menschen, um vergessenes zu entschuldigen.
Um Lüge für sich selbst zu sein.
Ehrt die Kinder.
Denn sie sind die einzigen, die noch wissen, was es heißt zu leben.
Lernt an ihnen, denn sie wissen, wie es geht.


Luc 28.01.2001



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