Eins

    Eins ist das Ganze.
    Wenn sie eine Kugel wäre, wäre sie so perfekt gestaltet, das man sie unentwegt zu schauen pflegte, nie mehr von ihr ließ.
    Eins ist die Sicht der Ewigkeit, die niemals endet, nie beginnt.
    Es ist schwer, ja fast unmöglich zu erfassen.
    Eins ist alles.
    Leider prägt die Sicht der Teile, aus dem es sich zusammensetzt, allzu oft das Leben.
    Nur die oberste Ebene vor dem Untergrund, der tiefer ist, als man es je für möglich hält, ist wahrnehmbar. Nicht mal der Untergrund, dir selbst gegeben, tief in uns verwachsen, ist exakt erfasst.
    Tapsen in der Dunkelheit.
    Das Licht scheint nur an manchen Orten.
    In uns drin, von uns weg und zu uns hinein.
    Das macht die Welt oft schwer und träge, macht sie oftmals ungerecht.
    Richter gibt es wie sich Menschen tummeln.
    Richten tun wir selbst.
    Werden oft gerichtet.
    Zu schnell sind Worte ausgesprochen.
    Urteile leichter Zunge.
    Erfindung aus der Dunkelheit.
    Erfahrung eingebracht.
    Der Hass zieht seine Runden, Liebe schweigt.
    Toleranz ist das Geschenk, das uns gegeben, mit der Liebe hand in hand versponnen, lass es leben.
    Doch will ich manche Dinge nicht vergraben.
    Denn Leid und Schmerz, der Früchte trägt, kann man nicht verzeihen.
    Wird er doch von anderen getragen, nicht von dir selbst.
    Dort herrschen noch die Grenzen dieser Welt, die wichtig sind, die im Licht erscheinen mögen, nicht in Dunkelheit verbannt.
    Eins ist das ganze Leben.
    Alles um uns herum.
    Eins steht für alles, nichts geht mehr rein.
    Drin ist schon alles.
    Eins ist die Welt, auf der wir leben, wir vergehen.
    Eins ist die Harmonie, die wir so sehr begehren.
    Eins ist die Maschine, wenn nur ein kleines Stück ihr fehlt, oft deswegen holprig werkt.
    Eins ist die Unendlichkeit, der Seele letztes Meisterwerk.


    Luc 29.10.2000

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